top of page

Das pädagogische Konzept der Unico Schule in Bern: Ein ganzheitlicher Ansatz für selbstbestimmtes Lernen und persönliche Entwicklung

Seit mehr als 5 Jahren arbeiten wir am Aufbau der Unico als Lebens- und Lernort, getrieben von der Vision, eine Schule zu schaffen, in der Kinder gern fürs Leben lernen. Dafür den richtigen Rahmen zu finden, ist ein Prozess von Ausprobieren, Verwerfen, Weiterführen und Verbessern. Im letzten Jahr haben wir uns daran gemacht, die Grundsätze, wie unsere pädagogische Kultur aussehen soll, zu fassen und auszuformulieren – unser pädagogisches Konzept ist entstanden. Das Konzept basiert auf einer aktiven Beziehungsgestaltung, klaren Strukturen und einer Atmosphäre, die Sicherheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit vermittelt. Diese Werte bilden die Grundlage für ein selbstbestimmtes Lernen, das die Interessen und Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellt. An der Unico Schule wird den Kindern nicht nur Wissen vermittelt, sondern wir unterstützen sie vor allem dabei, als eigenständige und selbstbewusste Persönlichkeiten heranzuwachsen. Hier im Blog stellen wir Dir das Konzept genauer vor.



 Ein strukturierter Rahmen für Sicherheit und Selbstwert


Ein zentrales Element der Unico Schule ist die Bedeutung von Regeln, Strukturen und Ritualen. Diese schaffen einen stabilen Rahmen, der den Kindern Orientierung gibt und ihnen Sicherheit vermittelt. Durch diesen Rahmen können die Schüler*innen eine starke Basis für die Entwicklung ihres Selbstwertes aufbauen und ein Verständnis für ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen entwickeln.

Dazu gehören festgelegte wöchentliche Strukturen mit sowohl verpflichtenden als auch wählbaren Elementen. Zu den verpflichtenden Bestandteilen gehören Lerncoaching (ab dem 2. Zyklus), die Stillarbeit am Morgen, das Turnen, die Macherei, die soziokratische Schülersitzung, Exkursionen und Ämtli. Die wählbaren Elemente hingegen umfassen Module in Bereichen wie NaturMenschGesellschaft, Musik, Theater, Sprachen, Mathematik, freies Spiel und Haushalt.


Rituale als stabilisierende Elemente im Schulalltag


Ein wichtiger Bestandteil des Schulalltags an der Unico Schule sind die Rituale, die den Kindern Sicherheit und Geborgenheit vermitteln. Rituale sind mehr als nur gewohnte Handlungen – sie bieten den Kindern eine Verlässlichkeit und Orientierung, die ihnen hilft, sich im Schulalltag zurechtzufinden. Dazu gehört beispielsweise das Geburtstagsritual, das den Kindern das Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermittelt. Aber auch der Tagesabschluss und der Unirat, die soziokratische Schülersitzung, sind wichtige Rituale, die den Kindern Raum für ihre eigenen Gedanken und Wünsche geben und gleichzeitig für eine wertschätzende Kommunikation sorgen.


Förderung von Autonomie und Selbstbestimmung


Das Konzept der Unico Schule basiert auf der Überzeugung, dass jedes Kind das Bedürfnis nach Autonomie hat. Aus diesem Grund wird den Schüler*innen viel Raum zur Selbstbestimmung und Mitbestimmung im Schulalltag gegeben. Diese Freiheit erlaubt es den Kindern, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Gleichzeitig fördert die Schule eine Kultur des Wissensaustauschs: Die Kinder lernen, ihr Wissen untereinander weiterzugeben und gemeinsam zu wachsen. Die „Cascade“, ein spezielles Gefäss für diese Art des Wissensaustauschs, unterstützt diesen Prozess und trägt dazu bei, dass ein aktiver Dialog über das eigene Lernen entsteht.


Strukturierte Inputs für gezielte Lernimpulse


Trotz der Vielzahl an Freiheiten und wählbaren Elementen im Unterricht gibt es an der Unico Schule auch strukturierte Inputs zu klassischen Themen wie Deutsch, Mathematik, Allgemeinwissen, Musik, Gestalten und Turnen. Diese Inputs bieten den Schüler*innen gezielte Lernimpulse und fördern eine breite Wissensbasis, die sie im Rahmen von Projekten und anderen Lernmethoden weiter vertiefen können. Dabei wird der Unterricht stets so gestaltet, dass die Kinder aktiv einbezogen werden und ihre eigenen Ideen und Interessen einfliessen können.


Lernen durch „Tätigsein“


Ein weiteres zentrales Prinzip der Unico Schule ist das sogenannte „Tätigsein“. Es geht darum, dass die Kinder sich aktiv im Lernprozess befinden und regelmässig in allen Phasen des Lernens engagiert sind. Dieses Tätigsein kann sich auf alle Fachbereiche erstrecken – von mathematischen und sprachlichen Aufgaben bis hin zu naturwissenschaftlichen und kreativen Projekten. Besonders bei den Jüngeren geschieht dies noch weitgehend unbewusst, mit der Zeit wird den Schüler*innen jedoch zunehmend bewusst, wie sie durch ihre Aktivitäten lernen und sich weiterentwickeln.

Durch dieses aktive Lernen, bei dem das Handeln und Tun im Vordergrund stehen, wird bei den Kindern eine natürliche Freude am Lernen und an der Entdeckung neuer Themen aufrechterhalten. Diese Begeisterung und Neugier werden durch die Lehrer*innen gefördert und unterstützt, indem sie die Kinder in ihren Ideen und Wünschen ernst nehmen und in den Lernprozess einbeziehen.


Projektarbeit: Ganzheitliches Lernen in Aktion


Ein weiterer wichtiger Baustein des pädagogischen Konzepts ist die Projektarbeit. Projektarbeit an der Unico Schule ist mehr als nur ein einzelnes Thema – sie ist ein ganzheitliches Lernsetting, bei dem die Schüler*innen nicht nur Fachwissen erlernen, sondern auch wichtige Kompetenzen wie Planung, Recherche, Präsentation und Reflexion entwickeln. Ein gutes Beispiel dafür ist der Seifenkistenbau, der als Projekt an der Unico Schule durchgeführt wird. Hier lernen die Kinder nicht nur technische Fähigkeiten, sondern arbeiten auch in Gruppen zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Weitere Beispiele sind die jährlichen Theaterprojekte sowie die Projektwoche Bistro Bernau, über die Du in unseren Blogbeiträgen mehr erfahren kannst.

Während des Projekts durchlaufen die Schüler*innen alle Phasen des Lernens: Sie planen ihr Projekt, recherchieren die notwendigen Informationen, setzen ihre Ideen in die Tat um und präsentieren schliesslich das Ergebnis. Diese Erfahrung fördert nicht nur ihre fachlichen Kenntnisse, sondern auch ihre Teamfähigkeit und ihr Selbstbewusstsein.


Sichtbarmachen von Lernen: Präsentationen, Portfolios und Dokumentationen


Das Lernen an der Unico Schule wird durch verschiedene Instrumente sichtbar gemacht. Präsentationen sind ein wichtiger Bestandteil des Lernprozesses, denn sie bieten den Schüler*innen die Möglichkeit, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten mit anderen zu teilen. Die Präsentationen sind nicht nur eine Möglichkeit zur Wissensvermittlung, sondern auch eine Gelegenheit, Selbstvertrauen zu entwickeln und die eigenen Ideen klar und strukturiert zu kommunizieren.

Ein weiteres Instrument, das den Lernprozess sichtbar macht, sind die Portfolios der Schüler*innen. In ihren Portfolios dokumentieren die Kinder ihre Fortschritte, reflektieren über ihre Lernprozesse und sammeln für sie wichtige  Arbeiten. Diese Portfolios werden regelmässig durch die Lehrpersonen auf der digitalen Plattform Hazu ergänzt, sodass die Kinder ihre Entwicklung im Laufe der Zeit nachvollziehen können.


Werte und Verantwortung im Umgang miteinander


An der Unico Schule wird der respektvolle Umgang miteinander als essenziell angesehen. Dabei geht es nicht nur um den respektvollen Umgang mit Menschen, sondern auch um den achtsamen Umgang mit Material und Umwelt. Die Schule setzt darauf, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene Verantwortung für ihren Beitrag zur Gemeinschaft übernehmen und sich ihrer Wirkung auf die Welt um sie herum bewusst werden.

Die Werte von Respekt, Verantwortung und Achtsamkeit ziehen sich durch den gesamten Schulalltag und prägen das Miteinander an der Unico Schule. Sie sind nicht nur in den Lehrplänen verankert, sondern werden auch im täglichen Leben der Schüler*innen gelebt und erfahren.


Fazit: Ein Raum für eigenständiges und ganzheitliches Lernen


Die Unico Schule in Bern schafft einen Raum, in dem Kinder sich nicht nur Wissen aneignen, sondern auch Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess übernehmen. Durch Rituale, strukturierte Inputs und ganzheitliche Projektarbeit wird das Lernen abwechslungsreich und vielfältig gestaltet. Die Schüler*innen haben die Möglichkeit, ihre eigenen Interessen und Ideen zu entwickeln und diese in Projekte umzusetzen, die sie selbst mitgestalten können. Dabei werden ihre sozialen und persönlichen Kompetenzen ebenso gefördert wie ihre fachlichen Kenntnisse.

Die Unico Schule geht weit über die traditionelle Wissensvermittlung hinaus und setzt auf ein Lernumfeld, das den Kindern hilft, ihre eigenen Stärken zu erkennen und weiterzuentwickeln. Es ist ein Ort, an dem Lernen Spass macht und die Schüler*innen zu aktiven Gestalter*innen ihres Bildungsweges werden.



(Text: Aurelia Haag mit Unterstützung von ChatGPT / Bild: Sabrina Gruhne)

Comentarios


Aktuelle Einträge
Archiv
Anmeldung Newsletter
Folge uns auf Facebook!
  • Facebook Basic Square
bottom of page