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Eckpfeiler «Selbstbestimmtes Lernen»

Selbstbestimmtes Lernen bedeutet für uns das von einem inspirierenden Umfeld induzierte Lernen, das vorwiegend aus eigenem Antrieb, gemäss eigenen Interessen und individuellem Tempo, nach selbstgewählter Art geschieht. Die begleitende Person greift dabei möglichst wenig in die Lernprozesse ein. Damit ist es von der Grunddynamik her weitgehend die Fortsetzung dessen, was bis zum Schuleintritt – etwa beim Erlernen der Sprache, des Kletterns oder des Zählens – ganz selbstverständlich stattfindet: selbstorganisiertes, von Neugier, einer anregenden Lernumgebung und einer vertrauensvollen Gemeinschaft geleitetes Lernen.

Selbstbestimmtes Lernen baut auf selbst gewählten und selbst gemachten Erfahrungen auf und wird als sinnstiftend, wert- und freudvoll erlebt, da so die zentralen Bedürfnisse des Kindes nach Kompetenz und Autonomie erfüllt werden. Ein Grossteil des selbstbestimmten Lernens findet somit eher auf informelle Weise statt – gewissermassen als Nebeneffekt von spielerisch-erforschenden Beschäftigungen oder sozialen Interaktionen. Daneben haben die Schüler*innen die Möglichkeit von Lernbegleitern oder externen Experten angebotene Lernimpulse zu besuchen.

Im selbstbestimmten Lernen kommt dem freien Spiel bei Kindern und dem freien kommunikativen Austausch unter Jugendlichen ein grosser Stellenwert zu. Die aktuelle psychologische Forschung zeigt, dass das Freispiel die unersetzliche Basis einer zukunftsweisenden Lernkultur darstellt. Es dient Kindern dazu, ihre Absichten, Bedürfnisse und Grenzen klar zu erkennen und miteinander zu verhandeln, sich neue Kenntnisse und Perspektiven anzueignen, fortlaufend kreativ und innovativ zu bleiben, Empathie einzuüben und die Kraft der kollektiven Intelligenz zu nutzen. Kurz: Freies Spiel ist der Schlüssel zur Aneignung jener Fähigkeiten, die in der künftigen Arbeitswelt mit ihrer immer stärker ausgeprägten Automatisierung einen zentralen Stellenwert erlangen werden.

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