Der Rüebliskandal - Unico Theaterprojekt 2024

In diesem Jahr haben wir uns entschieden beim Theaterfrühling der Jungen Bühne Bern mitzumachen. Diese haben 10 Klassen ausgewählt, die professionelle Unterstützung durch eine Theaterpädagogin erhielten und das Stück dann anfangs Juni vor anderen Schulklassen aufführen durften. Unsere Theaterpädagogin war Debo Wyss, sie hat unsere Lernbegleiterin Simona im ganzen Prozess unterstützt und ist ihr beratend zur Seite gestanden.
Am Anfang haben wir mit fünf vorgegebenen Dingen (Schirm, Rollbrett, Decke, Karotte und Leiter) improvisiert und viele lustige Szenen entwickelt und einander vorgeführt. Die Ideen waren grenzenlos und es hat unglaublich Spass gemacht.
Im zweiten Schritt gab es eine anonyme Abstimmung und drei der Dinge wurden ausgewählt. Bei uns waren es das Rüebli, der Schirm und die Leiter. Das Rüebli war definitiv das beliebteste Ding.
Nun galt es in einem weiteren Schritt, durch Brainstorming, weiteres Improvisieren und Lieblingsszenen auswählen eine Geschichte zu entwickeln. Ein roter Faden also. Dies war gar nicht so einfach, da unzählige Ideen da waren.
Bald war aber klar, dass ein Rüeblirestaurant und ein Bauernhof vorkommen sollten. Unser Highlight war der mit Leitern und Schirmen als Räder dargestellte Traktor. Dann war es wichtig, etwas Spannung in die Geschichte zu bringen. Was könnte ein Problem werden? Durch die Feuerwehrideen mit den Leitern war bald klar, dass es einen Brand geben sollte. Natürlich ist die Restaurantbesitzerin nach so einem Schaden finanziell ruiniert und kann sich die Biorüebli vom Bauernhof nicht mehr leisten und kauft diese dann bei Amazon. Die Gäste haben dann aber alle Bauchschmerzen bekommen und ein Gast wird sogar mit der Leiter als Bahre von der Ambulanz abgeholt. Auch Bauer Fritz hat ein Problem, was soll er nun mit all den Rüebli machen und von was sollen sie jetzt leben, wenn sie diese nicht verkaufen können? Vier gewitzte Kinder versuchen eine Lösung zu finden und am Schluss merken sie, dass es nur geht, wenn alle zusammenarbeiten. Das Restaurant wird dann kurzerhand verkauft und durch ein Gartenrestaurant auf dem Bauernhof ersetzt. Auch die Rollen werden nun getauscht. Der Koch möchte lieber frische Rüebli essen und beim ernten helfen. Der Stammgast kennt die Rezepte und übernimmt das Kochen. Die Teenager Bauerntöchter finden Spass beim Servieren und die Gäste können vor dem Speisen noch zu den Bauernhoftieren. So sind schlussendlich alle zufrieden. Die Krönung ist ein Fest mit einem fägigen Tanz.
Die Geschichte haben wir mit vielen kurzen Liedern der Schülerband begleitet und entstanden ist ein lebendiges kleines Musical mit dem Titel «Der Rüebliskandal».
Die Rollen wurden durch Angeben der Vorlieben verteilt und alle Kinder waren zufrieden.
In der letzten Phase mussten wir unser Stück und die einzelnen Szenen immer wieder üben und wiederholbar machen. Dies war manchmal auch sehr anstrengend, da es viel Konzentration und Geduld brauchte. Erschwerend kam dazu, dass eigentlich eine Freiluftaufführung geplant war, das Wetter uns aber bei jeder Probe einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und wir im kleinen Atelier Raum proben mussten. Dieser Raum war erstens zu klein und zweitens sehr stickig. Trotzdem sind die Kinder alle ausdauernd dabeigeblieben. Als die Aufführung näher rückte war bald klar, wir brauchen einen anderen Aufführungsort, denn die Wetterprognose sagte eindeutig Regen voraus. Durch die Beziehungen von Lernbegleiterin Nina und einer grossen Portion Glück durften wir dann den Dachstock im Chalet Bernau nutzen.
In der Projektwoche vor der Aufführung wurden neben den Intensivproben T-Shirts gefärbt, Kulissen gemalt, Karotten gekleistert, Fähnchen gedruckt und gebacken. Alle waren involviert und es herrschte ein kreatives Treiben.
Vor der ersten Aufführung gab es traditionelles Gemeinschaftsessen im Chalet. Kinder die nicht Theaterspielen wollten haben Kuchen verkauft und die Bar wurde von den älteren Unicokindern betrieben. Diese haben in diesem Jahr zudem einen tollen Kurzfilm gedreht und am Anschluss ans Theater gezeigt. «Mord auf Hawaii» war ebenfalls ein grosses Highlight und das Publikum war begeistert.
Unser Stück durften wir zweimal in der Villa Bernau aufführen und dann als krönender Abschluss in der Jungen Bühne Bern. Dies war ein ganz besonderes Erlebnis. Wir hatten eine Partnerklasse und die Idee war, dass wir ihnen unser Stück vorspielen und sie uns ihres. Weitere angemeldete Schulklassen waren im Publikum. Im Anschluss fand ein Austausch mit der Partnerklasse statt und wir durften gemeinsam ein Zmittag essen. Die Bühne wurde professionell beleuchtet und eine Theaterfotografin hat während der Aufführung viele tolle Fotos gemacht, welche sie als Highlight am Schluss auf einer riesigen Leinwand allen Kindern gezeigt hat.
Zusammenfassend kann man sagen, dass unser diesjähriges Theaterprojekt trotz Anstrengung, zwischenzeitlichem Chaos und erschwerenden Umständen wiederum ein unglaublich schönes Gemeinschaftserlebnis war mit vielen kreativen und witzigen Momenten und leuchtenden Kinderaugen.
Vielen Dank an alle, die dieses Projekt unterstützt haben!
(Text: Simona Pfander / Bild: Schulalltag)
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