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Bindung, Gleichaltrigen-Orientierung und liebevolles Alpha - eine Weiterbildung mit Paula Duwan

Interessierte Eltern der Kinder aus dem Zyklus 2 und 3 haben sich im November zu einer Elternweiterbildung getroffen. Unter der Leitung von Paula Duwan waren die Gleichaltrigen-Orientierung, das Thema Bindung und das Rollenverständnis eines liebevollen Alpha die Thematik dieser internen Weiterbildung. Paula Duwan ist Gründerin von mirroco, einer Plattform für selbstgesteuerte Lernkulturen, und Expertin in bindungsorientierter Entwicklungspsychologie nach Gordon Neufeld.


Paula gab uns zunächst einen kurzen Einblick in die Theorie nach Gordon Neufeld. Besonders das Thema Bindung stand im Vordergrund. Je tiefer die Bindung, je höher ist die natürliche Autorität. Die Bindung ist das tragende Element.

AN DER BINDUNG ARBEITEN UND DIE BINDUNG FÜR UNS ARBEITEN LASSEN.

Danach gings in die Gruppenarbeit zum Thema Voraussetzungen für gute Bindung und natürliche Autorität. Es braucht Empathie, Verständnis und die Haltung, dass das Kind keine schlechten Absichten hat. Auch ist es wichtig, dass wir unsere Gefühle und eigenen Bedürfnisse benennen. Das essenzielle aber ist die Präsenz. Dass wir mit voller Aufmerksamkeit beim Kind sind, wenn wir Beziehungsarbeit machen. Und das scheint in unserem hektischen Alltag doch schwieriger umzusetzen als gewünscht! Nur wenn das Kind sich an die Eltern und andere für es verantwortliche Erwachsene binden kann, kann sich seine Persönlichkeit entfalten und ist es fähig zu Beziehungen, ohne seine Individualität zu verlieren oder die Bindung an die Erwachsenen zu verlieren. Folgerichtige Aufgabe für uns:

UNSERE KINDER IN DIE RICHTIGE BEZIEHUNG ZU UNS ZIEHEN. Nach einer diskussionsreichen Pause gings zum zweiten Teil über: liebevolles Alpha. Kinder brauchen von ihren Bezugspersonen Leitplanken, die ihnen vorgeben, bis wo sie gehen können. Diese Grenzen sind ein Zeichen von Liebe: "es ist mir nicht egal, was du machst." Das Kind hat so Orientierung, und das wiederum gibt ihm Sicherheit. Auch gibt es dem Kind Sicherheit, wenn es zu den Eltern aufschauen kann. Eltern haben Wissen und Können, das dem Kind Eindruck macht.

Im Alltag ist es nicht immer einfach, klar und präsent zu sein. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir die Alpha-Rolle bewusst annehmen und auch wieder abgeben (an den anderen Elternteil oder Bezugspersonen für das Kind). Umso klarer wir kommunizieren, umso weniger (mühsame) Diskussionen entstehen.



Jetzt kann es passieren, dass die Kinder sich mehr an den Gleichaltrigen orientieren, als an ihren erwachsenen Bezugspersonen. Es ist auch natürlich, dass es Phasen gibt, in denen die Gleichaltrigen an Wichtigkeit gewinnen. Wenn die Kinder aber nicht mehr auf die erwachsenen Bezugspersonen hören, und sich gänzlich von ihnen abwenden, kann das das Kind negativ beeinflussen. Beziehungen zu Gleichaltrigen sind zu wenig verlässlich, es gibt viel Unsicherheit und immer wieder Trennungen. Gordon Neufeld erklärt auch den Unterschied zwischen Normalem und Natürlichem. In der heutigen Gesellschaft ist es normal, dass die Kinder sich an Gleichaltrigen orientieren, es ist aber nicht natürlich. Deshalb ist es ein Ziel der Unico Schule, dass die Kinder sich nicht zu stark an den Gleichaltrigen orientieren, und die Erwachsenen als Bezugspersonen sehen.

Auch hierzu stachen im Plenum wieder die Faktoren Strukturen und Klarheit hervor. Die Erfahrungen der Lernbegleiter*innen in der Landschulwoche haben gezeigt, dass die Kinder sich mehr auf die Angebote der Erwachsenen einlassen, wenn diese klar kommuniziert und strukturiert angeboten werden. So sind wir Eltern und die Lernbegleiter*innen täglich bemüht, die Bindung zu den Kinder zu pflegen und zu bewahren indem wir Strukturen und Rituale erschaffen.


Viel Erfolg!

Neugierig geworden? Mehr von Paula und zur Entwicklungspsychologie von Gordon Neufeld findest Du hier: https://www.unico-schule.ch/single-post/mirroco-unico-ein-interview-mit-mirroco-initiantin-paula-duwan www.mirroco.ch 

https://neufeld-d.incms.net (deutsches Institut)


(Text: Franziska Slanzi/ Bild: Aurelia Haag)

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